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10 Schritte für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Oktober, Herbst – es wird kalt und nass. Die ideale Zeit für Kreativität und für neue Schreibideen. Da kommt die alljährliche Blogparade von Judith Peters wie gerufen. Eines der interessanten Themen darin: Mein Weg in die Nachhaltigkeit: Meine 10 kleinen Schritte für eine grünere Zukunft“ von Nicole Krüger

Mein erster Gedanke beim Lesen des Titels war: Och nö, noch so ein Dauerbrenner. Dazu ist so viel gesagt wurden. Und es ist doch klar, wie man „nachhaltig lebt“.

Ja?
Ist es das?

Da ploppt bei mir die nächste Frage auf:

  • Was bedeutet „Nachhaltigkeit“?
  • Was heißt „grünere Zukunft“?

„Nachhaltigkeit“, „Grün“ – beide Begriffe werden fast inflationär gebraucht. Und jeder versteht etwas anderes darunter oder setzt andere Schwerpunkte.

Dieses Blogthema hat mich ins Grübeln gebracht:

  • Wo konkret ist meine Lebensweise nachhaltig?
  • Und reicht es aus, was ich bereits umsetze?
  • Kann ich Nachhaltigkeit im Alltag optimieren?

Ich halte es mit Dirk Steffens, Wissenschaftsjournalist und spezialisiert auf Umweltthemen: Der größte Batzen, mit dem wir zu mehr Nachhaltigkeit beitragen können, ist die Ernährung. Denn die brauchen wir täglich. Ich bin der Meinung: Wenn wir die Art unserer Nahrungsaufnahme überdenken, können wir Veränderungen bewirken, die Auswirkungen haben auf Natur und Klima unseres Planeten. Oder eben möglichst wenig Auswirkungen, je nach Sichtweise 😉

Ich gehe einen Schritt weiter: Wir können insgesamt unser Konsumverhalten ändern. Neben der Ernährung können wir im gesamten Haushalt und in unserem Freizeitbereich mehr oder weniger mehr Nachhaltigkeit in unsere Lebensweise einbringen. Ich denke an die Körperpflege, die (Haus)-Reinigung, unsere Bekleidung und Reisen.

Plastik vermeiden

Egal wo wir im Supermarkt hinsehen: Gefühlt 90 Prozent der Lebensmittel sind in irgendeiner Weise von Plastik umgeben. Sogar die Salatgurke. Muss das sein?

Kunststoff ist Segen und Fluch zugleich.
Und leider können wir das Rad nicht zurückdrehen. Kunststoffe werden bleiben. Doch wir können viel tun, damit weniger oder besser kein Plastik in den Meeren landet.

Für mehr Nachhaltigkeit vermeide ich nach Möglichkeit Umverpackungen aus Plastik. Beispiel: Ich kaufe frischen Käse an der Käsetheke (übrigens fast ausschließlich Ziegen- und Schafkäse). Meine Ernährung besteht zum großen Teil aus Gemüse, Obst und Salat, beides kann ich unverpackt frisch im Gemüseabteil des Supermarkts oder auf dem Wochenmarkt kaufen. Natürlich regional und saisonal. Und viele Produkte wie Joghurt gibt es im Glas. Oder wenigstens in Bechern aus hauchdünnen Plastikwänden, verstärkt nur mit Pappe.

Zum Glück gibt es kaum noch Einkaufstüten aus Plastik. falls ich mal ungeplant einkaufe: kein Thema. In jeder meiner Handtaschen und Rucksäcke (ich hab einen Handtaschentick) steckt eine faltbare Textiltasche. So bin ich für jeden Spontankauf gerüstet. Gleichzeitig vermeide ich, zusätzlich Papiertüten oder Jutetaschen zu kaufen.

Angebrochene Lebensmittel kommen in einen Glasbehälter oder ich wickle sie in Wachspapier ein. Frischhalte- oder Alufolie verwende ich nicht.

Übrigens kommen diese Gewohnheiten einer gesunden Ernährung entgegen: kaum Fleisch, reichlich Gemüse, jeden Tag etwas Obst und eine Handvoll Nüsse, dazu regelmäßig Hülsenfrüchte. Voilá – und schon achte ich auch auf meinen Körper.

Und was ist mit Kaffee? Ich liebe Kaffee, der morgendliche Latte Macchiato muss sein. Zur Zeit holen wir Fairtrade-Bohnen von Aldi. Es sind Robusta-Bohnen, die beim Anbau angeblich weniger Wasser brauchen. Allerdings könnte es sich lohnen, bei der Rösterei um die Ecke zu fragen (so eine haben wir tatsäch ein paar Schritte weiter). Dann würde auch die Plastik-Umverpackung der Kaffeebohnen wegfallen…

Plastik gibt es natürlich nicht nur bei den Lebensmitteln. Wenn ich mich im Badezimmer so umsehe, stehen dort mehr Plastiflaschen, als mir lieb ist. Leider hab ich noch keine Alternative gefunden. Bodylotions und andere Pflegeprodukte finde ich nur in Kunststoffflaschen. Wenigstens achte ich darauf, dass die Flaschen recycelt werden können und dass ich nicht mehr kaufe, als unbedingt nötig.

Wenig Fleisch und nicht aus Massentierhaltung

Ich bin keine Veganerin – dazu esse ich zu gern Eier, Käse und andere Milchprodukte. Und einige Male im Jahr hab ich Appetit auf ein schönes Stück Lammfilet.

Aber: Fleisch, Eier und Milchprodukte müssen aus artgerechter Tierhaltung kommen. Mir wird schlecht, wenn ich an die Schweine denke, eingezwängt und gestresst auf Spaltenböden mit wenig Sonnenlicht. Oder die Hühner, die sich eng eingepfercht die Federn aushacken. Die anderen Argumente gegen die Massentierhaltung sind bekannt: Umweltverschmutzung durch Ammoniak. Nitrat im Grundwasser, Zerstörung der Regenwälder, Antibiotikaresistenzen oder hohe Treibhausgasemissionen.

Eiweiß hole ich mir überwiegend aus Hülsenfrüchten, Nüssen und gelegentlich Fisch. Apropos Fisch: Am liebsten esse ich Lachs – aber ich weiß auch, dass dieses Thema wegen der Überfischung problematisch ist.

Keine verarbeiteten Lebensmittel essen

Unsere Lebensmittelindustrie sehe ich als Riesenproblem. Überall steckt Zucker drin und diverse mehr oder weniger ungesunde Zusatzstoffe. Kein Wunder, dass seit 20 Jahren Diabetes Typ 2 und Adipositas in den Industrieländern zugenommen haben. Die Folge: Noch mehr Einsatz von Medikamenten, die sonst nicht nötig gewesen wären.

Ich vermeide so gut es geht verarbeitete Lebensmittel, esse frisches Gemüse und Obst oder im Winter auch mal Tiefkühlkost. Saucen & Co bereite ich selber zu. Mit einem gutem Olivenöl und Kräutern schmeckt mir jeder Salat. Chips und andere leckere Knabbersachen hab ich mir abgewöhnt. Falls ich doch mal Appetit aufs Knabbern hab, knack ich ein paar Mandeln oder Nüsse.

Als weiteres Problem der fabrikmäßig hergestellten „Lebensmittel“ sehe ich die Verwendung von Zusätzen, für die massenweise Regenwäldern abgeholzt werden. Das Palmöl ist so ein Zusatz. Es gibt kaum ein verarbeitetes Lebensmittel ohne dieses „billige“ Öl. Auch in vielen Kosmetika steckt Palmöl. Tiere wie Orang Utans finden durch die Abholzung keinen Lebensraum mehr und auch aus Klimaschutzgründen ist die Rodung der Regenwälder eine Katastrophe.

Lokale Erzeuger bevorzugen

Diesen Punkt konsquent einzuhalten fällt mir weniger leicht als gedacht. Olivenöl, Zitronen, Kaffee oder Tee – ohne die Lieferungen aus anderen Ländern kommen wir kaum in den Genuß dieser Lebensmittel.

Aber ich kann an dieser Problemschraube drehen: Wenn ich mich überwiegend von Produkten ernähre, die in meiner näheren Umgebung angebaut werden. Oder die wenigstens aus Ländern in unserer Nachbarschaft kommen.

Zum Glück habe ich einen guten Edeka um die Ecke, der viele Produkte von Erzeugern aus dem Landkreis Lüneburg und aus angrenzenden Bereichen anbietet (Gemüse, Kohl, Salate, Kräuter, Obst, Honig, Käse, Senf und vieles mehr). Und ich versuche, nach Möglichkeit saisonal einzukaufen.

Übrigens: Die leckere Avocado hab ich von meiner Liste beliebter Gemüsesorten bzw. Obstsorten gestrichen (Spoiler: Avocado gehört zu den Beeren ;-)) Avocodos sind zwar super gesund und schmecken herrlich – aber die Frucht ist leider ein Wassersauger: Für 3 Avocados werden 1000 bis 1500 Liter Wasser verbraucht! Die Menschen in den Anbaugebieten müssen leiden, weil ihnen das nötige Wasser zum Leben geraubt wird. Na ja, und dann noch der lange Flug…

Weniger Klamotten kaufen, dafür nachhaltiger

Zum Glück ist „Shoppen gehen“ überhaupt nicht mein Ding. Umkleideaktionen in Klamottenläden hasse ich. Spontankäufe von Pullovern oder Shirts gibt es deshalb bei mir selten.

Viele meiner Sachen kaufe ich nachhaltig. Das heißt: Klamotten, die lange halten und die in Europa unter fairen Bedingungen produziert wurden. Und die möglichst aus Biobaumwolle bestehen.

Im Laufe der Jahre sind einige Klamotten zusammengekommen, die ich nicht mehr trage, die aber immer noch gut sind. Die bringe ich zum „Zeughaus“, wo sie weiterverkauft werden.

Weniger duschen (Wasser sparen)

Ein Morgen ohne Dusche? Bis vor kurzem für mich undenkbar! Beim Duschen bin ich immer herrlich wach geworden und – netter Nebeneffekt: Unter dem klopfenden Wasserstrahl habe ich tolle kreative Ideen.

Das ist Vergangenheit. Seitdem die Heizkosten ins Irrsinnige gestiegen sind, mach ich Katzenwäsche und dusche 2 Mal in der Woche. Das reicht und schont die Haut. Und schont zugleich unsere wertvollste Ressource: Wasser.

Apropos Wasser: Ein Teil meiner täglichen Wasserration kommt aus der Leitung. Morgens trinke ich ein Glas warmes Leitungswasser mit einem Spritzer Limone (soll angeblich den Stoffwechsel ankurbeln). Wenn ich wenigstens teilweise Mineralwasser durch Leitungswasser ersetze, sparen wir jede Menge Flaschen – und damit Produktion, Transport und Reinigung der Flaschen.

Energie sparen

Inzwischen habe ich (fast) sämtliche Leuchtmittel gegen energiesparende LEDs ausgetauscht. Zum Glück gibt es inzwischen auch warmweiße LED-Lampen. Beim Kochen achte ich darauf, dass ich die Restwärme der Herdplatten verwende (früher runterschalte) und dass ich Deckel auf die Töpfe lege. Na ja, außerdem bin ich eh Fan von Rohkost. Deshalb koche ich eher selten.

Keine Flüge und wenig Autofahrten

Kannst du dir vorstellen, dass ich noch nie geflogen bin?
Ich meine natürlich in einem Flugzeug.

Okay, ich geb’s zu: weniger aus Klimaschutzgründen. Ich hab grauenhafte Flugangst. Trotzdem sehe ich diesen ganzen Flugtourismus kritisch. Muss man seinen Urlaub unbedingt auf den Malediven verbringen? Oder jedes Jahr auf Mallorca?

Und was ist mit den schwimmenden Städten, den Kreuzfahrriesen. Muss das wirklich sein? Wo soll diese Entwicklung hinführen? Ich kann dem Massentourismus wenig positives abgewinnen. Sicher, er ist für viele Länder eine wichtige Einnahmequelle. Aber zu welchem Preis?

Die letzten Jahre hab ich meine Urlaube an der Nordsee verbracht (dieses Jahr an der Ostsee). Ich kann prima entspannen, muss nicht weit fahren und vor Ort genießen wir die gute Luft auf ausgedehnten Fahrradtouren und Strandspaziergängen.

Geräte möglichst lange gebrauchen

Kennst du auch Leute, die sich jedes Jahr ein neues Handy zulegen? Ist leider ein Trend geworden: Immer der neueste, heiße Scheiß.

Ich halte die abgelegten Handys von meinem Mann in Ehren. Die nutze ich so lange, bis wirklich kein Betriebssystem oder keine App mehr läuft. Inzwischen ist das iPhone 14 auf dem Markt. Brauche ich nicht: Mein iPhone 8 läuft wie geschmiert und ist handlich klein und praktisch.

Mein Fahrrad hab ich vor 20 Jahren gekauft. Ein gutes, teures Markenrad. Damit fahre ich heute immer noch. Und wenn es irgendwo hakt, bringe ich das gute Stück zur Werkstatt und lass Teile reparieren oder austauschen. Zusätzlich kommt das Rad regelmäßig zur Wartung.

Auch meine Arbeitsrechner, die Macs, nutze ich so lange wie möglich. Mein schöner weißer iMac schläft nun irgendwo in einer Ecke, weil wegen des Prozessorwechsels bei Apple leider nichts mehr lief. Okay, die Retinadisplays der neuen Modelle sind natürlich unschlagbar scharf, da kann das alte Ding nicht mithalten.

Einen Fernseher haben wir auch: Mein Bruder hat mir ein älteres, gebrauchtes Teil besorgt. Reicht völlig. 

Keine umweltschädlichen Putzmittel

Ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt.
Wie viele giftige Chemikalien landen in unseren Gewässern, nur weil uns die Kosmetik- und Waschmittelindustrie weißmachen will, dass wir all den Mist brauchen?

Mein Mann und ich nutzen im Haushalt Grüne Seife, Essigessenz, Natron und Zitronensäure. Nur gelegentlich mal Scheuermilch. Allerdings haben wir dazu eine gute Alternative gefunden: einen Putzstein.

Was mich noch nervt: Geschirrspülpulver. Hier suche ich eine Alternative, die einigermaßen umweltfreundlich ist. Neulich hab ich eine Tüte (Mist: wieder Plastik) in den Spender gefüllt. Der beißende, scharfe Geruch des Pulvers hat mich fast zum Niesen gebracht (das kann doch nicht gesund sein, oder?)

Überhaupt – Gerüche:

Ich verstehe die Menschen nicht. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in meinem Lieblingscafé. Ein Paar geht an den Tisch vor mir und setzt sich. Der Stuhl des Mannes ist zwei Meter von mir entfernt. Beide sind in einer schweren und süßlichen Parfumwolke gehüllt. Langsam beißen sich die Duftmoleküle in meine Nasenschleimhäute. Meine Nase fängt heftig an zu jucken (und nein: Ich habe keine Parfumallergie). Ich mag Parfums, diskret aufgetragen können Menschen wunderbar duften. Nur: Muss man mit seinen Duftwässern die Nase anderer Menschen anschreien?

Aber es sind ja nicht nur die Parfums, mit denen Menschen sich einhüllen: Wenn ich durch die Straßen gehe und Menschen begegne, kommt mir oft ein anderer penetranter Geruch entgegen: Weichspüler. Ein Zusatz, der meiner Meinung nach komplett überflüssig ist und die Gewässer zusätzlich belastet.

Dabei gibt es einen einfachen Trick gegen kratzige Wäsche: Ein Schuß Essigessenz ins Spülwasser, und die Wäsche wird wunderbar weich. Und keine Angst: Die Wäsche riecht nicht nach Essig.

Je natürlicher wir putzen und waschen, desto besser für die Umwelt. Und der Clou: Je weniger Putzkram ich einsetze, desto weniger Plastikmüll verbrauche ich.

Und damit schließt sich mein Plastik-Kreis 😉

Welche Schritte kennst du, um die Umwelt zu schonen?
Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?
Hast du eine besondere Herausforderung für dich gelöst?

Schreib unten im Kommentar, welche Gedanken du zur Nachhaltigkeit hast. Ich freue mich auf dich.

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Constanze Straub

Constanze Straub ist Webdesignerin und Expertin für visuelle Kommunikation. Seit 2 Jahren zeigt sie BeraterInnen und Kreativen, wie sie ihre Website erfolgreich selber machen. Wenn Constanze Straub nicht am Mac sitzt oder an der Staffelei steht, heizt sie mit dem Fahrrad durch die Natur oder schmeißt silbergraue Stahlkugeln auf den Boulebahnen in und um Lüneburg.

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