Mit WordPress umziehen in 7 super einfachen Schritten

Lies hier, wie du ruckzuck dein WordPress auf einen neuen Server bringst.

WordPress umziehen leicht gemacht: Dein manueller Umzug von WordPress ganz entspannt

Wer hat davor keinen Horror: ein Umzug.

Unser letzter Umzug ist noch nicht lange her: Weihnachten 2020. Ja, genau, Weihnachten. Und dann noch mitten in einer Pandemie. Und weil wir schlecht geplant haben, ging alles in die Hose: Eine Woche vor Heiligabend haben wir gerade mal EINE Umzugsfirma in Lüneburg gefunden, die Zeit für uns hatte und die wir beauftragen konnten. Aber offensichtlich gab es in der Firma Kommunikationsschwierigkeiten: Die Firma kam mit einem viel zu kleinen LKW. Ein Viertel unserer Sachen musste in der alten Wohnung bleiben. Und eigentlich hätten wir eine 2. Fuhre fahren müssen. Doch die Kollegen wollten so schnell wie möglich nach Haus – es war schließlich der 23. Dezember. Kann ich verstehen.

Ergebnis: Mein Mann und ich sind eine Woche lang, vom 24. bis 31. Dezember, mit unserem Wagen und einem Anhänger hin und her kutschiert. Wir beide allein. Unzählige Male sind wir Treppen hoch, Treppen runter gerannt. Zwischendurch noch zur Mülldeponie. Denn zu viel unnötiger Ballast hatte sich in den Jahren angesammelt

Weder an ein friedliches Weihnachtsfest noch an ein feierliches Silvester war zu denken. Wir waren einfach nur kaputt und froh, abends alle Viere von uns zu strecken in den noch ungemütlichen Zimmern.

Dagegen ist ein virtueller Umzug so entspannend wie eine Ganzkörpermassage.

Ehrlich.

So klappt der Umzug deiner WordPress-Website

In dem Fall, den ich hier beschreibe, möchtest du deinen Hoster wechseln. Gründe dafür gibt es genug: Du bist mit der Leistung deines alten Hosters nicht mehr zufrieden, du findest einen Hoster mit besserer WordPress-Unterstützung – was auch immer… Und wie in der neuen Wohnung die Möbel aufgestellt werden müssen, brauchst du auch beim neuen Hoster dieselbe Einrichtung: Datenbank und FTP-Zugang müssen angelegt werden, deine Website muss auf den neuen Webspace kopiert werden.

Zur Beruhigung: Mit WordPress umziehen ist kein Hexenwerk.

Bevor es losgeht ein Hinweis:

Bestimmt hast du vor dem Umzug deinen Auth-Code vom alten Hoster erhalten. Was das ist? Diesen Code brauchst du, um deine Domain beim neuen Hoster registrieren zu lassen. Mit dem Code weist du dich als rechtmäßiger Inhaber deiner Domain aus. Du gibst diesen Code bei deinem neuen Hoster an und der Umzug der Domain wird vom Hoster veranlasst.

Ist das soweit geklärt, kann nun dein WordPress umziehen.

Im Prinzip gibt es 2 Möglichkeiten: manuell oder mit einem Plugin. Ich zeige dir hier ausführlich die manuelle Variante. Wie du den Umzug von WordPress mit einem Tool wie Duplicator machst, schreibe ich in einem neuen Post.

Ich selber mache meine WordPress-Umzüge immer manuell. Das hat mehrere Gründe. 

  1. hab ich so die Übersicht, was ich getan habe
  2. muss ich auch mit einem Plugin so einiges beachten
  3. läuft etwas mit der manuellen Installation schief, kann ich immer alles wiederholen
  4. manchmal hakt der Umzug auch mit einem Plugin (z.B. wenn die Datenbank sehr groß ist)

Läuft alles glatt, brauchst du nicht mehr als 60 Minuten für den manuellen Umzug (inkl. Download- und Upload-Zeit). Und sollte doch irgendwas nicht hinhauen – dann machst du eben alles nochmal. Überhaupt kein Problem. Denn vor dem Umzug sicherst du deine Datenbank und die WordPress-Installation auf deinem Rechner. So hast du die volle Kontrolle und die Welt kann ruhig untergehen.

Hier in kurzen Stichworten die einzelnen Schritte:

  1. Vom alten Hoster Datenbank exportieren und auf deinen Rechner sichern
  2. Vom alten Hoster per FTP die WordPress-Dateien downloaden (auf deinen Rechner)
  3. Auf dem neuen Hoster eine Datenbank anlegen
  4. In die neu angelegte Datenbank die gesicherte Datenbank vom alten Hoster importieren
  5. Ein FTP-Zugang auf deinem neuen Hoster anlegen
  6. Eine Datei deiner WordPress-Site anpassen
  7. Deine WordPress-Website per FTP auf neuen Hoster hochladen

Du siehst: Mit WordPress umziehen sieht recht übersichtlich aus. Wenn man Schritt für Schritt vorgeht ist der manuelle Umzug auch für unroutinierte WordPress-Anwender gut machbar. Auch ich hab mal als Greenhorn angefangen – und fand es nicht schwierig.

Drei Vorraussetzungen brauchst du, um loszulegen:

  1. ein Ftp-Zugang zum alten Hoster
  2. Zugriff auf phpMyAdmin für die Datenbank
  3. und – natürlich – einen neuen Hoster mit Zugang

Los gehts, lass uns starten:

WordPress umziehen:

Schritt 1 -> Datenbank sichern

Wahrscheinlich erzähl ich dir nichts Neues, der Vollständigkeit halber erwähne ich’s: WordPress funktioniert nur mit einer Datenbank. Alles aus deinem Content (Seiten, Beiträge, Benutzerdaten und vieles mehr) sowie wichtige Einstellungen werden in der Datenbank gespeichert. Das heißt: Wenn du mit deinem WordPress umziehen möchtest, muss die Datenbank mit. Leider.

Aber keine Sorge: Das ist in der Regel simpel. Für Änderungen an der Datenbank, für die Sicherung, den Import, Export und vieles mehr stellen die Hoster ein Tool bereit: phpMyAdmin.

In diesem Fall brauchst du die Funkion -> Datenbank exportieren. Über die Benutzeroberfläche deines Hosters wählst du deine Datenbank aus, klickst auf phpMyAdmin, es öffnet sich die Tabellenansicht der Datenbank. Hier klickst du oben im horizontalen Menü den Tab „Export“. Du musst nur darauf achten, dass die Tabellen der Datenbank ausgewählt sind (das kleine Plus-Zeichen aktivieren). Dann ein Klick auf „Exportieren“. Hier wählst du „Schnell“ aus. Das richtige Exportformat ist meist vorausgewählt: „SQL“. Du klickst auf „OK“ und schon wird eine Datenbank auf deinen Rechner geladen. Das ist wichtig: Die Datenbank muss auf deinen Rechner! Nur so kannst du sie in die noch leere Datenbank deines neuen Hoster importieren.

Auf deinem Rechner wirst du nun eine Datei mit der Endung .sql finden. Meistens trägt diese Datei den Namen der Datenbank. Also zum Beispiel db123456.sql.

WordPress umziehen:

Schritt 2 -> Deine WordPress-Dateien sichern

Wenn du mit WordPress umziehen möchtest, brauchst du natürlich eine Datenstraße, auf der sämtliche Dateien deiner WordPress-Installation zum anderen Hoster geschifft werden. Ein FTP-Programm ist für so einen Transport eine geniale Sache. Falls du das noch nicht hast, weil deine WordPress-Website nicht von dir erstellt wurde oder weil dein WordPress vorinstalliert war, dann holst du als erstes dieses Programm. Gute FTP-Programme sind FileZilla oder CyberDuck. Ich arbeite mit FileZilla. Den FileZilla Client kannst du kostenlos downloaden (https://filezilla-project.org/). Achtung: „Client“, nicht „Server“ laden.

Wenn du in deinem FileZilla alles eingerichtet hast, kannst du dich auf dein Webspace (von deinem alten Hoster) einwählen. Finde das Verzeichnis (den „Ordner“), in dem deine WordPress-Installation liegt. Öffne das Verzeichnis, wähle alle Dateien darin aus und kopiere sie auf deinen Rechner in einen Ordner. Dazu klickst du mit der rechten Maustaste auf die ausgewählten Dateien, es öffnet sich ein Kontextfenster und du klickst hier auf „Herunterladen“. Nun werden alle deine WordPress-Dateien auf deinen Rechner kopiert. Vorher hast du natürlich einen Ordner auf deinem Rechner angelegt, in den du deine WordPress-Dateien speicherst, damit alle Dateien schön zusammen bleiben.

Jetzt nur noch etwa Geduld, denn das Herunterladen der Dateien kann etwas dauern.

WordPress umziehen:

Schritt 3 -> Eine neue Datenbank anlegen

Auf dem neuen Hoster muss nun eine neue Datenbank erstellt werden. Später übernimmst du zwar die Daten deiner alten, gespeicherten Datenbank. Dennoch muss zuvor ein Grundgerüst einer Datenbank erstellt werden. Das findest du in der technischen Administration deines Hosters unter dem Menüpunkt „Datenbanken“. Hier „Datenbank hinzufügen“ (oder „Datenbank erstellen“, wie auch immer der Menüpunkt heißt) und der weiteren Anweisung folgen. Hier erhältst du den Datenbanknamen und Datenbankbenutzer (kann manchmal auch selbst vergeben werden), ein eigenes Passwort für die Datenbank vergibst du selber. Die Serverbezeichnung (Host) erfährst du von deinem Hoster. Häufig lautet der Hostname einfach „localhost“.

Alle Daten gut notieren!
Tipp: Alles per Copy & Paste in eine Excel-Tabelle speichern.

WordPress umziehen:

Schritt 4 -> Datenbank des alten Hoster importieren

Da wir eh in der Datenbank sind, können wir auch gleich die alte Datenbank importieren. Und das ist genauso einfach wie der Export: Diesmal klickst du – Überraschung – im Menü oben auf „Import“. In dem folgenden Fenster wählst du deine sql-Datei aus, die du in Schritt 2 auf deinen Rechner gespeichert hast. Wenn du sie ausgewählt hast, klickst du auf „importieren“. Damit lädst du deinen Datenbank-Dump hoch (Dump = die importierte Datei deiner Datenbank). Beim Import kannst du die Standardeinstellungen belassen (es sei denn, du hast beim Export deiner Datenbank die Einstellungen geändert – was in der Regel nicht nötig ist).

Ein Hinweis, bevor du dein WordPress umziehen willst: Wenn deine Website sehr groß ist und damit auch deine Datenbank, kann es sein, dass der Import vorzeitig abbricht. Das liegt an der geringen PHP-Laufzeit. Das ist aber kein Problem: Dann nimmst du für den Import das Plugin MySQLDumper. Damit lässt sich das Problem der Laufzeit umgehen.

WordPress umziehen:

Schritt 5 -> Einen FTP-Zugang auf deinem neuen Hoster einrichten

Falls noch nicht geschehen, brauchst du natürlich auch einen Zugang für deinem neuen Webspace. Das machst du genauso wie das Einrichten deiner Datenbank im technischen Bereich deines Kundenzugangs. Wie gehabt die Daten deines FTP-Zugangs anlegen, sauber kopieren und den Zugang in deinem FTP-Client (FileZilla) eintragen.

WordPress umziehen:

Schritt 6 -> Deine WordPress-Dateien anpassen

Damit dein WordPress mit der neuen Datenbank kommunizieren kann, muss eine Datei in deinem WordPress-Ordner angepasst werden. Diese Datei ist die wp-config.php. Auch dies ist einfacher als man denken mag.

Finde also in dem Ordner, in den du deine WordPress-Dateien gespeichert hast, folgende Datei:

wp-config.php.

Diese Datei öffnest du mit einem einfachen Texteditor. Achtung: Auf keinen Fall mit einem Schreibprogramm wie Word, OpenOffice oder Page öffnen! Denn diese Programme verändern die wp-config.php-Datei automatisch. 

Auf Windows gibt es dafür den Texteditor, auf dem Mac eignet sich das Programm „TextEdit“. Sehr gut geeignet sind Programme wie „CotEditor“.

Ich mache von der wp-config.php immer eine Kopie und speichere sie in einem anderen Ordner ab. So kann ich auf das Original immer ganz schnell zugreifen, wenn ich mich vertippt habe.

Also, folgendes machst du:

Öffne die Datei wp-config.php. Hier änderst du die folgenden Zeilen:

define('DB_NAME','meinDatenbankname');
define('DB_USER','meinDatenbankbenutzer');
define('DB_PASSWORD','meinDatenbankPasswort');
define('DB_HOST','localhost')

Zwischen den Hochkommata setzt du deine notierten Daten ein.

„localhost“ brauchst du nur ändern, wenn dein Hoster eine andere Hostbezeichnung hat für den Datenbankhost (DB_HOST).

Die Hochkommata am Anfang und Ende der geänderten Bezeichnungen darfst du nicht ändern oder löschen, denn sie sind Teile der Programmierung. Das ist auch einer der Gründe, warum du kein Schreibprogramm verwenden darfst. Denn die könnten die Hochkommata in Anführungszeichen ändern.
Und damit wäre die wp-config.php fehlerhaft.

WordPress umziehen:

Schritt 7 -> Wordpress auf den neuen Hoster hochladen

Jetzt kommt der letzte Schritt: Das Kopieren deiner WordPressdateien auf deinen neuen Webspace. Das machst du, indem du dich per FTP einwählst und dich mit deinem neuen Webspave verbindest. Falls du für dein WordPress ein Verzeichnis angelegt hast auf deinem Webspace, wählst du das Verzeichnis aus und öffnest es. Hier hinein lädst du sämtliche WordPress-Datein inkl. der geänderten wp-config.php. Du kannst auch alles in das sogannte Root-Verzeichnis laden. Das ist das oberste Verzeichnis, das du auf deinem Webspace anklicken kannst. Mein Tipp: Erstelle dir lieber ein Verzeichnis, in dem dein WordPress liegt. Dann hast du es später einfacher. Du must dann nur noch auf deinem Hoster angeben, in welches Verzeichnis deine Domain verweisen soll. Das war’s schon. 

Damit ist der Umzug deiner Website mit WordPress fertig. Mit WordPress umziehen ist einfacher, als vermutet, wenn du Schritt für Schritt vorgehst.

Du kannst deine Website jetzt genauso weiter bearbeiten wie bisher. 

Constanze Straub 202 web qua 2

Constanze Straub

Constanze Straub ist Webdesignerin und Expertin für visuelle Kommunikation. Seit 2 Jahren zeigt sie BeraterInnen und Kreativen, wie sie ihre Website erfolgreich selber machen. Wenn Constanze Straub nicht am Mac sitzt oder an der Staffelei steht, heizt sie mit dem Fahrrad durch die Natur oder schmeißt silbergraue Stahlkugeln auf den Boulebahnen in und um Lüneburg.

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